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Mühlentour

Emden - Emden

Tag 5: Esens Bensersiel - Tannenhausen

Ostfriesesche Teestube mit "Oma"...

An diesem Morgen hatten wir etwas Mühe unser Gepäck zu verstauen. Durch den Ruhetag waren wir wohl etwas aus der Übung. Um ca. 9 Uhr 45 ging es dann los. Der erste Teil der Strecke führte direkt am Benser Tief vorbei bis Esens. Danach ging es Richtung Neuhalinger Siel. Wir kamen an verschiedenen Mühlen vorbei, die in unserer Radkarte genau beschrieben wurden. Es war etwas kühl an diesem Morgen und dunkle Wolken zogen sich über uns zusammen. Als wir an der Serumer Mühle ankamen, fielen die ersten Tropfen. Wir entschlossen uns, uns dort unter zu stellen. Zu unserer Überraschung, gab es bei der Mühle eine ostfriesische Teestube. Anscheinend war es das alte Müllerhaus. Als wir eintraten, fühlten wir uns um 100 Jahre zurück versetzt. Es war urgemütlich. Dunkle alte Möbel standen wie in der "guten Stube". Ein wunderbarer alter Gussofen stand in der Ecke des Raumes. Auch die Übergardinen und Gardinen waren wie aus einer anderen Zeit. Sogar die Übertöpfe und Geranien passten zusammen. Die Krönung jedoch war die alte Müllersfrau, die genau in dieses Ensemble passte. Sie war etwa 70 Jahre alt und wirkte wie aus dem Ohnsorgtheater. Ich bestellte ostfriesischen Tee. Er wurde in einer kleinen Teetasse mit Rosenmuster serviert. Dazu passend gab es Kännchen, Stövchen, Klunkerdose und Milchkännchen. Das Teelöffelchen war wahrscheinlich aus Silber, ebenso eine winzige Schöpfkelle, die in der Milch steckte. Alles war absolut stilecht. Hildegard trank Kakao aus einer größeren Tasse vom gleichen Geschirr. Draußen regnete es in Strömen und wir genossen unsere Pause. Als die alte Dame langsam und bedächtig serviert hatte, entschuldigte sie sich und sagte, dass sie mal kurz einkaufen müsse, wir wären ja vorerst versorgt. Die Mühle lag einsam und wir haben weit und breit kein Geschäft gesehen. Als wir aus dem Fenster blickten, sahen wir einen rollenden Tante-Emma-Laden. Wir beide hatten mittlerweile Hunger, aber noch keine Lust auf Kuchen, den uns die alte Dame angeboten hatte. Immer mit einem Blick aus dem Fenster, wie weit sie mit ihren Einkäufen war, aßen wir unsere mitgebrachten Brötchen. Wir kamen uns vor, wie die "Holländer in Kevelaer", die auch gerne ihre Sachen mitbringen. Später kamen noch mehr Gäste herein. Alle wurden mit einer Herzlichkeit begrüßt, als ob es alte Bekannte wären. Man hatte das Gefühl, man wäre auf Verwandtenbesuch. Nachdem wir auch die Mühle besichtigt hatten, ging es weiter. Leider kam der Wind meistens von vorne. Mehrmals mussten wir uns wegen Regenschauern unterstellen. Gegen 16 Uhr 30 erreichten wir Aurich. In einem Straßenkaffee machten wir eine längere Pause. Dabei kam es zu einer merkwürdigen Beobachtung. Am Nebentisch saß ein Herr mit Hund von der Rasse "der tut nichts". Der Hund lief zwischen den Gästen frei herum. Später kam noch eine Dame hinzu. Plötzlich hob der Hund sein Bein und pinkelte auf einen der Stühle. Die Dame machten den Hundehalter darauf aufmerksam, aber sein Kommentar war nur: "Der markiert nur". Bei der Touristeninformation erhielten wir einen Prospekt über Zimmer und Ferienwohnungen. Hildegard machte eine Wohnung in Tannenhausen ausfindig. Es war alles etwas seltsam. Eigentlich war die Wohnung schon vermietet, aber da der Gast, der beruflich in der Gegend zu tun hatte, zur Zeit Urlaub hatte, stand sie frei und wir konnten sie haben. Es sah reichlich rummelig aus und nicht sehr sauber. Erstaunlicher Weise gab es noch mehr Gäste in diesem Haus. Da wir noch etwas essen wollten, fragten wir den Vermieter nach einer Gaststätte. Er meldete uns blitzschnell, telefonisch bei seiner Stammkneipe an. Dort wurden wir wie alte Bekannte empfangen. Das Essen war gut und preiswert. Wir saßen mit zwei netten Ostfriesinnen am Tisch und hatten eine lustige Unterhaltung. Kurz nach 22 Uhr waren wir wieder in der Unterkunft. Wir sind an diesem Tag ca. 70 km gefahren und waren 5 Stunden unterwegs (reine Fahrzeit).

Fahrzeit:5h
Fahrstrecke:70km

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Urheberrechtlich geschützt (Copyright), Gertrud S.