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Ruhrradweg

Winterberg - Kevelaer

Tag 2: Olsberg - Arnsberg - 09.05.2004

Dicke, schwarze Pfeile...

Nach einem ausgiebigen und leckeren Frühstück starteten wir gegen 10.30 Uhr zu unserer zweiten Etappe. Das Wetter hatte sich beruhigt. Die dunklen Wolken vom Vortag hatten sich verzogen und ein paar Grad wärmer war es auch. Das erste Stück unseres Weges verlief durch den schönen Kurpark, unmittelbar an der Ruhr entlang. Nachdem wir die Stadt hinter uns gelassen hatten, kam die erste Mutprobe. Unser Weg verlief quer über Bahngleise, wobei man auf beiden Seiten mit dem vollbepackten Fahrrad ein Drehkreuz durchfahren, oder besser gesagt, durchbasteln mußte. Klaus bewegte beide Fahrräder, natürlich einzeln, über die Gleise, während ich die Strecke beobachtete und gegebenenfalls den Zug angehalten hätte. Alles klappte ohne Probleme. Drei Minuten nachdem wir auf der anderen Seite waren, kam der Zug durch. Alleine hätte ich dieses Manöver nicht gewagt. Wir mußten sehr häufig unseren Weg suchen. Leider gab es bis jetzt noch keine eigene Beschilderung „Ruhrradweg“. Anhand der Bikelinekarte fanden wir doch einigermaßen den richtigen Weg. Wir kamen nur langsam voran, da wir wegen des Kartenlesens oft anhalten mußten. In Meschede fuhren wir dann auch prompt in die falsche Richtung. Wir hatten gelesen, daß ab Bestwig der Ruhrradweg durch R12 Schilder gekennzeichnet ist, waren aber verunsichert, weil der Weg auf der Karte in einer vollkommen anderen Richtung verlief. Der kurze Umweg hat sich aber doch gelohnt. Am Bahnhof stand eine 52er Dampflok mit passenden alten Wagen. Sie wurde gerade mit Wasser befüllt. Über längere Zeit sahen wir dem Treiben zu, da wir aber nicht wußten, wann sie abfahren würde, machten wir uns nach einer halben Stunde wieder auf den Weg. Wir fuhren die im Heft angegebene Strecke und haben es nach wenigen Kilometern bitter bereut. Auch wenn man es bei der Vorplanung schon mal gelesen hat, hat man es wahrscheinlich gleich verdrängt oder vergessen. Ich meine die dicken schwarzen Pfeile im Bikelineheft, die eine starke Steigung anzeigen. Wenn es aber dann vor einem liegt, weiß man, daß man als „Flachlandtiroler“ eigentlich niemals in Gegenden, die mit Hoch beginnen, wie z.B. Hochsauerland, Hochgebirge usw. mit dem Fahrrad fahren sollte. Vor uns lag in diesem Fall eine nicht enden wollende Steigung von 15%. Irgendwie schafften wir es dann doch, natürlich zu Fuß. Die Aussicht war anschließend überwältigend. Wir durchfuhren dann noch gut 10 km das wunderschöne Hochsauerland. Dabei mußten wir natürlich noch mehrere Berge hochschieben. Beim Runterfahren kamen wir teilweise auf 50 km/h. Manchmal mußte man aber auch im Schneckentempo hinunter fahren, weil der Weg aus grobem Schotter und Geröll bestand. Die Strecke führte am Hennessee vorbei. Er wäre sicherlich eine längere Pause wert gewesen, aber da wir nach der ersten kräftigen Steigung die noch kommenden Steigungen bewußt im Radheft registriert hatten, machten wir nur kurz Halt um Luft zu holen und fuhren weiter. Wir hatten mehrere wunderschöne Ausblicke über die Berge und Täler des Hochsauerlands. Dabei haben wir doch vermutet, daß der R12 Weg einfacher zu fahren gewesen wäre. In Niederberge an der Wenne meinten wir dann, die Schiebeetappen hinter uns gebracht zu haben und gönnten uns eine Kaffeepause. Nachdem wir uns mit Apfelstrudel gestärkt hatten, ging es zügig im Tal weiter. Um den bedrohlichen schwarzen Pfeilen auf der Bikelinekarte auszuweichen, fuhren wir zweimal auf der Landstraße weiter. Doch das half nicht wirklich. Starke Steigungen gab es hier auch, sie waren nur nicht extra eingezeichnet. Nach der vermeintlich letzten Steigung erreichten wir Arnsberg. Wir hatten einen tollen Blick über die ganze Stadt. Beim Blick auf den Stadtplan, auf der Suche nach unserem Gasthof, erklärte uns ein freundlicher Einheimischer den Weg. „Sie müssen runter in die Stadt und dann die B 229 weiterfahren.“ Im letzten Satz sagte er: „Der Gasthof, den sie suchen, liegt ungefähr am Ende der Straße, fast wieder oben auf dem Berg.“ Das mußte ja so kommen. In wenigen Minuten waren wir im Tal und am Ruhrufer. Von dort konnte man hoch oben die Häuser und die Befestigungsanlagen der Altstadt erblicken. Es war ein imposanter Anblick. Für uns folgten dann 2 km schieben. Gegen 17 Uhr erreichten wir unser Tagesziel. Den heutigen Tag kann man wirklich als Radwandern bezeichnen. Wir sind wirklich viel gewandert. Nachdem wir unseren Reisestaub entfernt hatten, fuhren wir mit superleichten Fahrrädern, ohne Gepäck, über den Bergrücken zur Altstadt von Arnsberg. Die Altstadt selbst ist wegen der vielen gut erhaltenen oder restaurierten Häuser sehenswert und liegt in einer Ruhrschleife hoch oben auf einem Berg. Von dort hat man eine wunderbare Aussicht. Unsere verbrauchte Energie wurde durch eine sehr leckere Pizza wieder aufgefüllt. Trotz der teilweise schweißtreibenden Steigungen war es ein sehr schöner Tag.

Fahrzeit:4:20h
Fahrstrecke:50 + 4,5km

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Urheberrechtlich geschützt (Copyright), Gertrud S.