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Leineradweg

Leinefelde - Verden a.d. Aller

Tag 7: Schwarmstedt - Verden a.d. Aller - 12.05.2006

Das Ende der Leine...

Heute begann der Tag besonders schön. Wir frühstückten im neuerbauten Gartenpavillon unserer Gastgeber. Der Tisch war liebevoll gedeckt, es fehlte an nichts. Hier fühlte man sich als Gast gut aufgehoben. Pünktlich um 9.30 Uhr ging es wieder los. Am Wochenende war ein Stadtfest in Schwarmstedt und die Vorbereitungen waren in vollem Gange. Eigentlich bräuchte man für so eine Tour wesentlich mehr Zeit. Dann könnte man noch vieles mehr erleben. Nach ein paar obligatorischen Einkäufen verließen wir die Stadt. Es war schon am Morgen sonnig und so war auch unsere Stimmung. Es waren die letzten Kilometer an der Leine. Wunderschöne Fotomotive gab es an jeder Ecke. Auf den Radtouren ist oft der Weg das Ziel. Seit Hannover gab es keinerlei Steigungen mehr, es war windstill und somit kamen wir trotz diverser Fotostopps flott voran. Plötzlich klapperte etwas an meinem Fahrrad, eine Hinterradspeiche war gebrochen. Wir waren zwar für alles Mögliche ausgerüstet, aber eine Zange zum Durchkneifen der Speiche fehlte. In der Nähe war ein Bauernhof. Dort half mir etwas widerwillig der Bauer mit einer Zange aus. Er meinte, das wäre nur passiert, weil mein Fahrrad eine Kettenschaltung besitzt. Er selbst hielt nichts von Fahrrädern mit Schaltung. Da keine Abfahrten zu erwarten waren und leider auch der letzte Fahrtag war, beschlossen wir, weiter zu fahren und den Schaden zu Hause reparieren zu lassen. Unser Fahrradhändler hatte zwar vor der Fahrt angeboten, einen 24-Stunden-Notdienst für uns bereitzustellen, aber darauf wollten wir dann doch nicht zurückgreifen. Die Spesen wären sicher nicht ganz billig geworden. Mittlerweile befanden wir uns auf dem Allerradweg. Er war sehr gut ausgeschildert mit km-Angaben bis zum nächsten Ort. Wir durchfuhren viele typisch norddeutsche Dörfer mit schönen alten Bauernhöfen. Auf einigen Dächern entdeckten wir bewohnte Storchennester. Die Jungen waren bereits geschlüpft und die Storcheneltern hatten alle Schnäbel voll zu tun, sie mit Futter zu versorgen. Leider sieht man in den letzten Jahren immer mehr Höfe, die aufgegeben wurden, so verändert sich langsam die Dorfstruktur. Für ca. 10 km verlief unser Radweg über eine stillgelegte Bahntrasse Der Weg war zwar nicht geteert, ließ sich aber trotzdem gut befahren. Die Bepflanzung rechts und links sorgte zudem für den dringend benötigten Schatten. Trotz hochprozentiger Sonnencreme hatte die Sonne auf unserer Haut ihre Spuren hinterlassen. Bei einem kleinen Zwischenstopp hatte Hildegard an ihrer Digitalkamera wieder etwas Neues entdeckt. Es gab die Möglichkeit Fotos mit Rahmen zu gestalten. Unsere Räder waren die reinsten Models. Da soll noch mal jemand sagen: „Frauen und Technik…“ In Rethen machten wir dann unsere zweigeteilte Mittagspause: Cola und Pipipause an einem Kiosk, das Brötchen und den Joghurt einige Meter weiter auf einer Bank. Dabei beobachteten wir eine junge Frau beim Fensterputzen. Auch in unserem Alter kann man noch dazulernen. Sie warf Putzwasser mit einer kleinen Schüssel gegen die Scheiben, anschließend klares Wasser hinterher, fertig! Wie sie die Fenster von innen putzt, konnten wir leider nicht beobachten. Frisch gestärkt ging es dann weiter. Wir hätten jetzt auch den Weserradweg befahren können, aber den kannten wir schon. Außerdem war der Allerradweg etwas kürzer. In einem netten Lokal direkt am Ufer der Aller machten wir noch eine Eispause. Die letzten 12 km verliefen wie im Fluge. Gegen 17 Uhr erreichten wir Verden, den Endpunkt unserer Reise. Wir fanden sehr schnell ein zentral gelegenes Zimmer in der Nähe des Doms. Uns blieb noch genügend Zeit für eine Stadtbesichtigung. Zum Abendessen genehmigten wir uns eine Pizza. Obwohl das Lokal nur mäßig besetzt war, verbreitete das Personal eine Riesenhektik. Am Abend ließen wir die wunderschöne Tour noch mal Revue passieren. Wir haben wieder sehr viel gesehen, außergewöhnlich freundliche und hilfsbereite Menschen getroffen, ein super Wetter gehabt und selber sehr viel Spaß gehabt. Die nächste Tour haben wir auch schon ausgesucht.

Fahrzeit:4h
Fahrstrecke:61km
Gesamte Tour:360km

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Urheberrechtlich geschützt (Copyright), Gertrud S.