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Fuldaradweg

Gersfeld - Hann-Münden

Bad-Hersfeld - Neumorschen 10.10.2018

...märchenhaft...

Heute hatten wir den Wecker auf 8 Uhr gestellt. In der Pension gab es kein Frühstück. Das war uns bekannt. Direkt nebenan gab es ein nettes Cafe. Dort kann man ab 9 Uhr frühstücken. So wurde es uns vom Vermieter gesagt. Der war aber am Morgen nicht im Haus und so mußten wir unseren Ärger herunterschlucken. Kurz nach 9 Uhr waren wir im Cafe. Alle Tische waren besetzt oder reserviert. Bei der Buchung des Zimmers hatte uns niemand gesagt, daß wir auch reservieren müßten. Das war ärgerlich. Ein paar Meter weiter, in einer Bäckerei, erhielten wir ein leckeres Frühstück und hatten sogar noch Brötchen zum mitnehmen. Danach gingen wir zurück zur Unterkunft, holten unsere Fahrräder aus der Garage, packten die Taschen auf und warfen den Schlüssel in den Briefkasten.
Jetzt machten wir mit den Rädern noch einen kleinen Bummel durch die historische Innenstadt. Auf dem Marktplatz steht das Mückenstürmer Denkmal. Es beschreibt ein Ereignis aus dem Jahre 1674. An einem warmen Sommertag erblickten viele Bürger am Kirchturm eine Rauchwolke. Sie stürmten mit Wassereimern hinauf, um das vermeintliche Feuer zu löschen. Oben angekommen bemerkten sie jedoch, daß es sich um einen Mückenschwarm handelte. So entstand der Name Mückenstürmer.
Es herrschte Hochbetrieb am Marktplatz. Das Lullusfest sollte gefeiert werden. Es ist das älteste Volksfest Deutschlands. Es wurde erstmals im Jahre 852 gefeiert. Die Stadt wurde für das Großereignis herausgeputzt. Viele Fahrgeschäfte und Buden wurden aufgebaut.
Wir schoben unsere Räder durch die Stadt und waren besonders vom Rathaus mit seinem vierstöckigen Zweiflügelbau mit hohen Zwerchgiebeln im Stil der Weserrenaissance und einem Dachreiter auf dem Südflügel begeistert.
Als wir genügend Fotos geschossen hatten, wollten wir uns auf den Weg machen. Hildegard stieg auf und direkt stoppte ihr Rad. Was war los? Wollte das Rad in den Streik treten? Meine Vermutung war: falsch geschaltet und die Kette war abgesprungen. Nein, es war ein Befestigungsband vom Gepäck, das normalerweise an der Sattelstütze befestigt wird. Es hatte sich gelöst und war zwischen Kette und Kettenblatt eingeklemmt. Nun hieß es abpacken und mit Geduld und kleinem Haken das Band aus dem Kettenblatt befreien. Nach einer viertel Stunde hatten wir es geschafft. Nachdem die Hände mittels Feuchttüchern wieder sauber waren, ging es endlich los. Nach knapp zwei Kilometern erreichten wir den Fuldaradweg.
Zunächst ging es auf einem Radweg an der B 827 entlang. Hier hatten wir eine kurze Unterhaltung mit einem alten Mann auf einem Fahrrad. Er freute sich, daß wir nicht einfach so an an ihm vorbeigefahren sind und wollte uns in sein Gebet einschließen. Das war ehrlich gemeint und sehr nett.
In Mecklar war ein Ehepaar dabei, die Fuldabrücke mit Blumen zu verschönern. Wir hielten kurz für einen Fotostopp an. Daraufhin erhielten wir vom männlichen Teil des Paares viele Informationen über den Ort und seiner Familie. Wir machten einen kurzen Besuch in der Dorfkirche. Dort gab es zu unserem Erstaunen Wasser, Schnaps und Schnupp für Wanderer oder Radfahrer. Das hatten wir bisher noch nicht gehabt.
Danach wurde es dann doch mal etwas anstrengender. Der Weg stieg langsam an und es war etwas windig. Das zusammen ergab schnaufen und schwitzen. Später ging es natürlich wieder bergab und es lief wieder besser.
Mehrfach überholten wir eine fünfköpfige Familie auf ihren Rädern oder wurden von ihnen überholt. Der Jüngste war geschätzt 6 Jahre alt und sehr flott für das Alter.
Heute gab es auch wieder viel zu fotografieren. Die schöne Landschaft und die vielen hübschen Fachwerkhäuser ließen die Fotoapparate und Handys glühen. Heute ist es ja einfach. Man muß keine Ansichtskarten mehr kaufen, sondern schickt die schönen Ansichten per App in Echtzeit zu Familie und Freunden.
Gegen 15 Uhr erreichten wir Rotenburg. Es war das vierte Rotenburg, das ich auf meinen Radtouren kennenlernte. Jedes ist aber sehenswert. In diesem Ort war für uns die Häuserzeile direkt am Fuldaufer das Highlight. Es war Zeit für eine Kaffeepause; deshalb gingen wir auf der Suche nach einer Bäckerei in den Ort hinein. Wir fanden eine kleine Bäckerei und wurden dort von einem jungen Azubi sehr nett bedient.
Nach der Pause kauften wir im Supermarkt noch ein paar Bananen und machtem uns auf das letzte Stück unserer heutigen Tagesetappe. Die Strecke nach Altmorschen verlief zügig. Dort gelangten wir zuerst auf das Gelände des ehemaligen Klosters Haydau. Es ist ein großes Tagungs- und Seminarzentrum. Ein riesiger Hotelkomplex schloß sich an. Wir waren froh, dort nicht einkehren zu müssen.
Wenig später waren wir in Neumorschen und fanden schnell unsere Pension: Märchenschmiede. Dort wurden wir sehr freundlich empfangen und waren direkt begeistert. Das ganze Haus war wie ein großes Märchenbuch. Wir befanden uns in der Gegend der Deutschen Märchenstraße. In dieser Gegend hatten die Brüder Grimm gelebt. Das Haus war früher mal eine Schmiede. Deshalb der Name: Märchenschmiede. Alle Zimmer waren nach Märchenmotiven eingerichtet. Wir erhielten das Rumpelstielzchenzimmer. Ein alter, zweigeteilter Fensterrahmen enthielt auf der einen Seite Stroh und auf der anderen "Goldtaler". Der Hausherr erlaubte uns, die anderen momentan nicht bewohnten Zimmer anzuschauen. Jedes Zimmer hatte ein anderes Motto. Sie waren sehr liebevoll mit vielen witzigen Details eingerichtet. So etwas hatten wir bisher noch nicht gesehen. Nach dem Duschen gingen wir hinunter in die gemütliche, kleine Gaststube. Auch hier war alles wie aus einem Märchenbuch. Das Essen war ebenfalls märchenhaft lecker. Wir hofften nun, märchenhaft zu schlafen und nicht auf einer Erbse liegen zu müssen.

Fahrzeit:3:30h
Fahrstrecke:47km

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Urheberrechtlich geschützt (Copyright), Gertrud S.