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Oder-Neiße-Radweg

Liberec - Ückeritz

Tag 2: Zittau - Rothenburg / Oberlausitz - 05.07.2011

Oldtimer...

Beim ersten Blick aus dem Fenster sah es gar nicht übel aus. Die Straßen glänzten noch vom Regen, aber jetzt hatte er aufgehört. Punkt 9 Uhr ging es los. Das Frühstück war ok und unsere Vermieterin hatte uns, genau wie am Vortag, Plastiktüten zum Einpacken dazu gelegt. So konnten wir ohne Gewissensbisse etwas für unterwegs mitnehmen. Der Weg aus der Stadt hinaus war leicht zu finden. Bis Hirschfelde verlief er neben der Bundesstraße. Danach wurde er sehr idyllisch. Er verlief unmittelbar an der Neiße entlang durch den Wald. Meist war er unbefestigt und durch den Regen der vergangenen Tage etwas aufgeweicht, aber trotzdem kamen wir gut voran. Wir kamen zum Zisterzienserkloster Marienthal. Die Klosteranlage wurde im Jahre 1234 erbaut. In ihrer heutigen Form entstand sie zum größten Teil im 17./18. Jahrhundert im Stil des böhmischen Barocks. Sie wurde mehrfach verändert, teilweise durch Brand zerstört und sollte im Krieg sogar von der SS gesprengt werden. Weil sich die damalige Äbtissin mit den Ordensschwestern weigerte das Kloster zu verlassen, rettete sie es vor der Zerstörung. Das barocke Kloster ist in letzter Zeit mehrfach von Überschwemmungen heimgesucht worden. Von außen ist es zum großen Teil restauriert. Hier befindet sich auch der östlichste Weinberg Deutschlands. Wir verzichteten auf eine Besichtigung, machten nur einige Fotos und fuhren weiter über Ostritz, Leuba in Richtung Hagenwerder. An einem Baggerloch machten wir eine kurze Picknickpause. Anschließend mussten wir eine kleine Umleitung fahren, da der Radweg vom letzten Hochwasser unterspült war. Wenig später kamen wir an einem alten Schaufelradbagger vorbei, der in der Braunkohleförderung eingesetzt worden war. Etwas später fuhren wir am Berzdorfer See, einem ehemaligen Tagebau vorbei. Leider lagen eine Bahnlinie und die Bundesstraße dazwischen, so daß wir den riesigen See nur aus der Ferne sehen konnten. Um 12 Uhr erreichten wir die Fußgänger- und Grenzbrücke zwischen Görlitz und Zgorzelec. Von dort machten wir erst mal ein paar Fotos und Filmaufnahmen. Danach schoben wir mühsam unsere Fahrräder den Berg hinauf zur St. Peter und Paul Kirche. Von dort hatten wir einen ausgezeichneten Blick auf beide Stadtteile und die Neiße. Anschließend schoben wir unsere Räder weiter vom Untermarkt, am Rathaus vorbei bis zum Obermarkt. Als wir vor einigen Jahren Görlitz besuchten, gefiel uns die Stadt schon sehr gut. Jetzt waren noch mehr alte Gebäude restauriert und herausgeputzt und strahlten in ganzer Pracht. Wir gönnten uns eine ausgiebige Kaffee-, Tee- und Eispause. Hier könnte man sicherlich mehrere Tage verbringen. Leider reichte unsere Zeit nicht für eine richtige Stadtbesichtigung. Zufällig trafen wir das bayrische Ehepaar aus dem Zug wieder und erzählten von den jeweiligen Reiseerlebnissen. Beim Bezahlen kam es zu einer lustigen Begebenheit. Die Kellnerin zählte auf, was wir konsumiert hatten und sprach von 3D. Ich verstand erst im zweiten Moment was sie meinte. Klaus musste erst nachfragen. Das Gelächter war groß, als sie: „3 Tee“ meinte. Nach ca. 2 ½ Stunden ging’s dann weiter in Richtung Norden. Bis Deschka fuhren wir auf dem Radweg neben bzw. über die Straße. Wir kamen durch kleine Ortschaften, in denen viele etwas heruntergekommene Häuser leer standen. Die bewohnten Häuser waren im Gegensatz dazu oft frisch renoviert. Ab Deschka verlief der Weg auf einem frisch geteerten Wirtschaftsweg parallel zur Straße durch einen Wald. Hier lief es wie am Schnürchen. Wir fuhren an der Kulturinsel Einsiedel vorbei. Das ist ein Abenteuerspielplatz der überwiegend aus Holz gestaltet ist. Dort besteht sogar die Möglichkeit, in Baumhäusern zu übernachten. Danach ging’s dann durch die Neißeaue nach Rothenburg. Zum Marktplatz mussten wir ein Stück hochschieben. Hier wollten wir für heute Schluß machen. Wir mussten nur noch ein Zimmer finden. Der erste Versuch war ein Reinfall. Es roch nach abgestandenem Rauch und sah ziemlich schmuddelig aus. Bei der nächsten Adresse war keiner zu Hause, aber bekanntlich sind aller guten Dinge drei. Die dritte Adresse war ein Volltreffer. Vor der Garage wurde gerade ein altes Motorrad vom Sohn des Hauses flott gemacht. „Hier sind wir richtig“ war die spontane Äußerung von Klaus. Es gab dort nicht nur die schöne AWO Sport aus dem Jahre 1961, sondern noch ein grünes IFA Cabrio aus dem Jahre 1954. Der Wagen war jahrelang als Hühnerstall missbraucht worden und wurde 6 ½ Jahre restauriert. Klaus konnte sich fast nicht losreißen. Zum Glück war für uns noch ein Zimmer frei. Später gingen wir nochmals zum Marktplatz. Wir aßen lecker und preiswert. Während des Essens vermittelten wir noch das zweite Gästezimmer unserer Vermieter an ein Ehepaar aus Dresden. Wir freuten uns schon auf den nächsten Tag. Unser Vermieter hatte für uns noch etwas ganz Besonderes organisiert.

Fahrzeit:4:45h
Fahrstrecke:68km

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Urheberrechtlich geschützt (Copyright), Gertrud S.