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Prag

Prag - Dresden

Tag 5: Prag - Melnik 17.06.2019

...Schleuse gesperrt...

Gegen 10 Uhr ging die Reise los. Bevor wir Prag verließen, schauten wir uns noch die Deutsche Botschaft an. Es ist für alle Deutschen ein historischer Ort. Früher war der heutige Tag ein Feiertag – Tag der deutschen Einheit, 17. Juni. Den gibt es heute nicht mehr, nachdem durch die Rede von Hans-Dietrich Genscher am 30.09.1989 in der Botschaft in Prag das Ende der DDR eingeläutet wurde. Es war schon ein besonderes Gefühl, den Botschaftsgarten gesehen zu haben. Unvorstellbar, wieviele Menschen dort wochenlang ausgeharrt haben.
Unser Weg zur Botschaft war mit den vollgepackten Rädern nicht ganz einfach. Wir können nicht sagen, was am schlimmsten war: das holprige Straßenpflaster, die Straßenbahnschienen oder der Autoverkehr. In Prag kann man sich das Fahrradfahren abgewöhnen.
Als wir die Rückseite der Botschaft anschauen wollten, rutschte blöderweise mein Fahrrad auf dem Schotter weg. Leider ging dadurch mein kleiner Spiegel kaputt. Ich bin es gewohnt, den rückwärtigen Verkehr durch den Spiegel zu beobachten. Nachdem wir den kurzen Botschaftsbesuch erledigt hatten, ging es weiter durch die Stadt. Wir schoben die Räder über die Karlsbrücke, mußten dann immer noch ein Stück über die vielbefahrene Straße fahren, bevor wir endlich den ausgewiesenen Weg erreichten. Danach beruhigten sich die Nerven langsam und wir konnten den Weg genießen.
Der Weg verlief zunächst auf der rechten Moldauseite direkt am Wasser entlang. Wir mußten nur den Schildern A 2 folgen. Es ging am Zoo vorbei, wobei wir nichts von den Tieren sahen. Danach folgte eine Wildwasserbahn-Anlage. Hier machten wir eine kurze Pause, um Schlauchbootfahrern bei der Fahrt durch die Stromschnellen zuzuschauen.
Bisher lief alles wunderbar, aber dann kam die „Bergetappe“. Am Ufer ging es nicht weiter. Wir mußten einen Berg hinauf, um nach Klecany zu gelangen. Die letzten Meter konnten wir beide nur noch schieben. Oben angekommen schnauften wir erst einmal kräftig durch und füllten unsere Wasserspeicher wieder auf. Eine Bifi und ein Apfel für jeden brachte wieder neue Energie. Mittlerweile mußten wir uns nach A 7 –Schildern richten. Es war gut, daß ich den Weg vom Bikelineheft auf mein Handy übertragen hatte. So konnten wir, wenn wir zweifelten, ob wir noch auf dem richtigen Weg waren, nachsehen, ob unser Standort mit dem auf dem Handy übereinstimmte. Mehrere Kilometer ging es über eine Hochebene weiter. Eine kurze Abfahrt gab es in Drasty. In Vodochody war die Ausschilderung mal wieder etwas unverständlich, aber zum Glück half ein Blick aufs Handy.
Es ging über einen als Sackgasse gekennzeichneten, alphaltierten Waldweg. Er führte fast 3 km nur bergab. Das entschädigte etwas für den schweißtreibenden Anstieg. Unterwegs standen des öfteren Straßenbäume mit reifen Kirschen. Wir konnten nicht widerstehen und naschten von den leckeren Kirschen. Solche Bäume sollte man öfters entlang der Straßen pflanzen!
In Kralupy ging es dann auf die linke Moldauseite. Hier ging es einige Kilometer auf einem schmalen Trampelpfad direkt am Moldauufer entlang. Zum Glück war es trocken und nicht rutschig. Wenig später ging es über eine ehemalige Eisenbahnbrücke wieder auf die rechte Seite. Dort stoppten wir an einem Restaurant und aßen leckere Palatschinken mit Eis. Das war genau die richtige Erfrischung und Stärkung für heute.
Nach einer guten halben Stunde setzten wir unseren Weg fort. Bis Melnik sollten es laut Karte noch ca. 20 km sein. In Bukol setzten mit einer kleinen Fähre auf die andere Seite über. Vier Frauen, die ebenfalls in Prag gestartet waren und mit einem Reiseunternehmen unterwegs waren, hatten sich vorher total verfahren und waren froh, uns zu treffen. Sie setzten gemeinsam mit uns über. Bis zur historischen Schleuse lief noch alles normal, allerdings schmerzte mein rechtes Knie.
An der Schleuse gab es kein Weiterkommen. Der Weg über den Kanal war gesperrt. Wir waren alle sehr geschockt! Jetzt noch mal bis Luzec zurückfahren, um dann mit einem großen Umweg nach Melnik zu gelangen, brachte uns zur Verzweiflung. Erst später hatten wir gesehen, daß wir nur bis Vrbno hätten zurückfahren müssen, aber auch das wären mindestens 10 km mehr gewesen!
Die Arbeiter, die gerade die Absperrung errichteten, erklärten uns mit Händen und Füßen, daß es am Zusammenfluß von Kanal und Elbe eine Fähre gäbe. Wir waren etwas skeptisch, aber versuchen konnten wir es ja mal. Die vier Radlerinnen waren in der Zwischenzeit verschwunden. Wir fuhren den Waldpfad entlang und tatsächlich gab es einen kleinen Fähranleger. Gemeinsam mit einem jungen Radler brachte uns der Fährmann kostenlos zum anderen Elbufer.
Nun mußten wir noch einen langen Anstieg hinaufschieben, um ins Zentrum von Melnik zu unserer Pension zu gelangen. Um 18.20 Uhr hatten wir es endlich geschafft! Nach dem Duschen gingen wir in den Ortskern. Dort haben wir lecker und preiswert gegessen.

Fahrzeit:5:10 h
Fahrstrecke:67,57 km

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Urheberrechtlich geschützt (Copyright), Gertrud S.