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Elberadweg, Teil 1

Bad Schandau - Magdeburg

Tag 3: Bad Schandau - Dresden - 27.04.2008

Marathon...

Um 8.30Uhr saßen wir am Frühstückstisch. Obwohl die Bahnlinie in der Nähe vorbei führte, hatten wir gut geschlafen; uns fehlten ja auch einige Stunden Schlaf. Vom Fenster aus konnten wir direkt auf die Elbe sehen. Wir hatten wunderbares Frühlingswetter und somit hatten wir natürlich gleich gute Laune. Um 9.30Uhr begann unsere Elberadtour. Wir fuhren über die Brücke auf das rechte Elbufer. Es waren viele Menschen auf den Beinen und auf den Rädern. So einen Frühlingssonntag muß man einfach ausnutzen. Wir ließen es locker angehen. In Halberstadt wollten wir, wie im Bikelineheft empfohlen, wieder die Seite wechseln. Eine freundliche junge Radlerin sprach uns an und sagte, daß der komplette Elberadweg von Königstein bis Dresden wegen eines Marathonlaufs gesperrt sei. Wir sollten tunlichst auf der rechten Flußseite weiterfahren. Wir freuten uns über die Information und gaben sie auch gleich an andere Radfahrer weiter. Bis zu einem Campingplatz kamen wir auch problemlos weiter. Der asphaltierte Weg endete hier. Ein schmaler Waldweg führte weiter, aber vor dem Wald prangte ein dickes Fahrverbotsschild. Etwas ratlos fragten wir ein paar Campingplatzbesucher, wo der Weg weiter geht. Einige meinten, wir sollten drei Kilometer zurück fahren und dann mit der Fähre auf die andere Seite wechseln. Wir erklärten, daß diese Strecke wegen des Marathons gesperrt sei. Ein Mann meinte, wenn man evtl. etwas schieben würde, könnte man den Weg ruhig nehmen. Was blieb uns also übrig? Wir nahmen den Waldweg. Schon nach wenigen Metern mußten wir absteigen. Der Weg war stark aufgeweicht und nur mit breiten Mountainbikereifen zu befahren. Außerdem lagen verschiedendicke Steinbrocken und Felsstücke im Weg. Nach einigen hundert Metern ging es dann auch noch bergauf. Es hätte schlimmer kommen können und es kam schlimmer. Wir kämpften uns Meter für Meter weiter. Die Räder waren schwer bepackt und der Boden uneben und rutschig. Nach jeder Biegung wurde der Weg steiler und schlechter. Ein junger Mann kam uns zu Fuß entgegen und meinte es kämen auch noch Treppen dazu. Entsetzt fragten wir, ob wir die Räder tragen müßten. “Nein„ das bräuchte man nicht, antwortete er und es würde auch nur noch ein kurzes Stück bergauf gehen. Also wuchteten wir unsere Räder weiter über die Crossstrecke. Wir hätten es doch besser auf der anderen Flußseite versuchen sollen. Das ist auch ein Nachteil, wenn man nur ein Bikelineheft und keine Übersichtkarte dabei hat. Dann hätte man im Vorfeld schon nach Alternativwegen Ausschau halten können. Zu spät! Wir mußten immer wieder anhalten und verschnaufen und kamen nur im Schneckentempo voran. Irgendwann wurden wir von einem schiebenden Ehepaar mit Fahrrädern überholt. Sie hatten es etwas leichter, sie schoben ohne Gepäck. Auch sie waren in die Irre geführt worden. Irgendwann ging es bergab und die versprochenen Stufen kamen auch. Es war aber alles nicht so schlimm wie der Anstieg. Zur Belohnung erreichten wir einen schönen Rastplatz mit einem wunderbaren Blick über das Elbtal. Dort saß eine Wandergruppe und machte Pause. Sie konnten es erst nicht begreifen, als sie uns mit den dickbepackten, verdreckten Fahrrädern aus dem Wald kommen sahen. Wir erklärten ihnen, weshalb wir die Waldexkursion unternommen hatten. Wenige Augenblicke später kamen auch die Radfahrer aus dem Wald, denen wir die Information von dem Marathon gegeben hatten. Sie nahmen es uns aber nicht übel, wir hatten ja schließlich das gleiche Schicksal. Der Weg wurde dann besser und wir fuhren zügig bis Wehlen. Dort war Hochbetrieb auf dem Platz vor der Kirche. Viele junge Familien nutzten den Tag für einen Sonntagsausflug. In einem netten Lokal tranken wir eine Apfelschorle und besuchten kurz die Radfahrerkirche. Man empfahl uns, weiter auf der rechten Elbseite zu bleiben, da die linke Flußseite voraussichtlich bis 16 Uhr gesperrt sei. Laut Karte gab es auch keine unbefestigten Wege mehr. In Pratzschwitz machten wir an einem See eine kurze Trinkpause. Danach ging es zügig weiter und - für uns überraschend - standen wir kurze Zeit später vor Schloß Pillnitz, der früheren Sommerresidenz der Wettiner. Eine wunderschöne Schloßanlage präsentierte sich uns bei Kaiserwetter. Einige Gebäude waren in fernöstlichem Stil erbaut und somit völlig anders, als man es von einem deutschen Schloß erwartet. Die Parkanlagen waren sehr gepflegt und es blühte in üppiger Pracht. Wenige Wochen zuvor war ich mit Klaus in Versailles. Der Schloßpark konnte in keinster Weise damit mithalten. Leider reichte unsere Zeit nicht, das Schloß von innen zu besichtigen, aber die Außenanlagen waren schon überwältigend. Wenn wir unseren geplanten Weg gefahren wären, hätten wir dieses Traumschloß nur von weitem gesehen. Danach fuhren wir mit vielen neuen Eindrücken weiter bis Dresden. Von weitem konnten wir schon das Blaue Wunder, eine Stahlhängebrücke erkennen. Über diese gelangten wir dann in die Stadt. Von dort fuhren wir in westliche Richtung und nach tel. Rücksprache erreichten wir gegen 16.30 Uhr unsere Unterkunft am südlichen Ende des großen Gartens. Mit diesem Zimmer hatten wir wieder einen Volltreffer gelandet. Es lag sehr günstig und trotzdem ruhig. Es war schon fast eine kleine Einliegerwohnung. Nachdem wir uns stadtfein gemacht hatten und die Räder gut versorgt in der Garage ausruhen durften, gingen wir zu Fuß durch den großen Garten zur Altstadt. Der große Garten ist Dresdens größter und schönster Park und ein beliebtes Naherholungsgebiet. Er ist nahezu rechteckig. Im Schnittpunkt zwischen Haupt- und Querallee steht das Palais. Die ganze Parkanlage würde sicher schon alleine für einen Tagesausflug reichen. Große Rasenflächen und schön angelegte Blumenbeete erfreuen die Besucher. Es herrschte eine lebendige Stimmung im Park. Familien mit Kindern, Skater, Radfahrer usw. tummelten sich auf den Wegen und Grünflächen. Es war einfach herrlich. Am Ende des Gartens gelangten wir nach kurzer Zeit zur Altstadt. Wir wollten auf jeden Fall heute noch die Frauenkirche sehen. Nachdem wir sie gesehen und einmal umrundet hatten, merkten wir doch, wie ausgepowert und hungrig wir waren. Wir stärkten uns in einem schönen Restaurant. Danach machten wir uns auf den Weg zur Straßenbahn. Wir hatten aber nicht mehr ganz im Kopf, wie die Haltestelle hieß, an der wir aussteigen mußten. Wir erklärten einem Fahrer, daß wir zum Ende des großen Gartens mußten und er nannte uns den Namen der Haltestelle und mit welcher Linie wir fahren mußten. Nachdem wir die richtige Straßenbahn erwischt hatten, sahen wir auf der Anzeigentafel, daß wir noch eine Haltestelle weiter fahren konnten. Uns war wieder eingefallen, was unsere Vermieterin uns vorher erklärt hatte. Als wir dann ausstiegen, kam uns alles doch recht fremd vor. Wir hatten uns beim Hinweg nicht die Straßennamen gemerkt; nur den Namen der kleinen Seitenstraße, auf der unsere Pension lag. Das war ein Fehler! Unser Orientierungspunkt war der Haupteingang vom Großen Garten. Von dort ging eine große Straße geradeaus und dann die kleine Nebenstraße ab. Wir liefen also zuerst zum Haupteingang der Parkanlage zurück und machten uns dann in umgekehrter Richtung auf die Suche nach dem Abzweig. Es war natürlich mittlerweile dunkel und etwas unheimlich. Wir fragten verschiedene Passanten aber jeder meinte, die kleine Straße wäre woanders. Irgendwann fanden wir dann den richtigen Weg. Wir waren eigentlich sehr nah dran gewesen. Solche Ausflüge sollte man besser mit Navi unternehmen. Der Tag war alles in allem sehr abwechslungsreich und voller Überraschungen.

Fahrzeit:3:50h
Fahrstrecke:50km

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Urheberrechtlich geschützt (Copyright), Gertrud S.