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Deutschland Ost-West

Zittau - Aachen

Tag 2: Oberoderwitz - Zittau - Bad-Schandau - 11.07.2012

Durch Tschechien...

Um 10.28 Uhr erreichte mein Zug planmäßig Oberoderwitz. Ich hatte mir schon im Zug die Radhose angezogen. Jetzt nur noch mit Sonnencreme eincremen, den Helm auf und es konnte losgehen. Zuerst folgte ich den normalen Straßenschildern in Richtung Zittau. Wenig später fuhr ich auf dem wesentlich schöneren R4 Radweg weiter. Punkt 12 Uhr stand ich dann am Startpunkt meiner Reise quer durchs Land: am Drei-Ländereck Polen, Tschechien, Deutschland. Dort machte ich am Neißeufer erst mal ein paar Beweisfotos. Ich hatte schon 18 km auf dem Tacho, aber erst ab jetzt zählte es richtig. Nach Recherche im Radforum hatte ich entschieden, von Zittau bis Dresden nicht den R4 Radweg zu nehmen, sondern über Tschechien durchs Kirnitztal zu fahren. Auf dem Elberadweg war ich schon einmal kurz im Kirnitztal gewesen und war sehr begeistert davon. Ich fuhr an Zittau am Olbersdorfer See entlang. Dort knackte es merkwürdig und ich stellte fest, daß eine Strebe vom Gepäckträger gebrochen war. Mit Klebeband umwickelt, hielt er dann aber zum Glück die ganze Tour durch. Ein freundlicher Radfahrer begleitete mich ein Stück, zeigte mir ein kleine Abkürzung und riet mir, den direkten Weg von Großschönau aus über die Grenze nach Varnsdorf und von dort aus auf kürzestem Weg nach Krasna Lipa zu nehmen. Vor Großschönau verdunkelte sich der Himmel und es kam ein Gewitter auf. Es war zwar nicht unmittelbar über mir, aber ich machte sogleich Pause und suchte mir eine Unterstellmöglichkeit in einem Buswartehäuschen. Danach ging es weiter Richtung Grenze. Der Weg ist tatsächlich einfach, wenn man motorisiert ist; es gab fast nur langgezogene Steigungen. Große Strecken bin ich gelaufen. Es ging einfach nicht anders. Einen Rad- oder Fußweg gab es dort nicht. Autos und LKW sausten auf Papierstärke an mir vorbei. Wäre ich doch nur die Route gefahren, die ich mir zu Hause ausgedruckt hatte! Ab Krasna Lipa war die Straße wieder ungefährlich, aber ich hatte mich bereits sehr verausgabt. Ich bekam dauernd heftige Krämpfe in beiden Beinen, besonders in den Oberschenkeln. Zeitweise konnte ich, wenn der Krampf vorüber war, nur laufen. Wenn ich auf dem Rad saß und eine kleine Steigung kam, fing es wieder an. Ich habe immer genug getrunken und auch u.a. Nüsse und Bananen gegessen. Ich hatte mir wohl insgesamt etwas viel zugemutet. Eine harte Arbeitswoche, die auch das Wochenende beinhaltet, lag hinter mir; ich hatte am Montag noch den Haushalt auf Vordermann gebracht, die Nacht schlecht geschlafen, im Zug auch keine richtige Erholung gehabt und nun die ungewohnte Anstrengung. Ich war es selber schuld... Wenn ich die Übernachtung in Bad Schandau nicht schon gebucht gehabt hätte, hätte ich mir auf der Stelle ein Zimmer gesucht. Das letzte Stück Tschechien und das erste Stück Sachsen schaffte ich nur noch schiebend. Zum Glück blieb es den Rest des Tages trocken. Der Weg von Krasna Lipa bis Mikulasovice war sehr idyllisch und führte durch kleine Dörfer. Die alten Umgebindehäuser mit ihren Bauerngärten voll Gemüse und Blumen waren wie aus längst vergangener Zeit. In einem winzigen Dorfladen besorgte ich mir ein paar Getränke und Lebensmittel. Der jugendliche Sohn des Hauses war sehr freundlich und sprach gut deutsch. Ab Mikulasovice war der Weg nach Hinterhermsdorf extrem. Hier konnte nur ein gut trainierter Mountainbiker noch fahren. Er war total ausgefahren und voller Geröll und stieg natürlich noch kräftig an. Auf deutscher Seite ging es zwar wieder bergab, aber dort war er auch nicht viel besser. Die Landschaft hingegen war wunderschön. Hätte ich die blöden Krämpfe nicht gehabt, wäre es eine schöne Tour gewesen. Kurz hinter Hinterhermsdorf ging es dann durch das Kirnitztal. Es ging am Anfang sehr rasant bergab. Die Straße war kurvenreich und führte durch ein großes Waldgebiet immer am Bach entlang. Rechts und links ragten hohe Felsen empor. Später wurde der Weg flacher und verlief fast eben. Meine Beine erholten sich etwas. Viele Wanderer waren unterwegs. Die Gegend ist dafür auch hervorragend geeignet. Gegen 19.15 Uhr erreichte ich Bad Schandau. Ich hatte zwischendurch ernsthaft gezweifelt, daß ich es schaffen würde. Ich meldete mich telefonisch kurz in der Pension und ging erst mal in eine Pizzeria. Ich hatte gewaltigen Hunger und Durst. Zur Pizza trank ich ein großes Bier. Das hätte mich fast umgehauen. Die letzten Kilometer zur Unterkunft war ich leicht "bedust". Dort wurde ich sehr freundlich begrüßt. Nach dem Duschen und Tagebuchschreiben fiel ich wie tot ins Bett.

Fahrzeit:6:42h
Fahrstrecke:18km (bis zum Dreiländereck), 92km gesamt

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Urheberrechtlich geschützt (Copyright), Gertrud S.